Work and Travel

Working Holiday – Work Experience – Work and Travel

Work & Travel ist die wohl flexibelste und unabhängigste Art von Auslandsaufenthalt, um Land und Leute kennenzulernen. Wie die Bezeichnung schon sagt, liegt der Schwerpunkt des Programms auf dem abwechselnden Jobben und Reisen in den Zielländern. Durch Gelegenheits- und Saisonarbeit vor Ort finanziert man sich die Reise durch das Land. Die Jobs, die in dieser Zeit angenommen werden, beinhalten meist einfache Tätigkeiten in der Gastronomie, der Landwirtschaft oder im Eventbereich. Wenn dir das mit der Jobsuche zu aufwendig ist, unterstützen dich Vermittlungsagenturen und Jobprogramme. Die meisten Work & Travel-Reisenden übernachten in Hostels oder in den mehr oder weniger komfortabel eingerichteten Backpacker-Vans und -Autos oder Zelten. Plant man einen längeren Aufenthalt in einer Stadt, besteht natürlich auch die Möglichkeit, sich eine eigene Wohnung oder eine WG zu suchen. Viele Backpacker schließen sich beim Reisen mit anderen zusammen, einige bevorzugen jedoch auch die Freiheit und Unabhängigkeit des Alleinreisens.

Österreich hat zur Zeit mit Australien, Neuseeland, Kanada, Chile, Israel, Japan, Chinesisch Taipeh, Hongkong und der Republik Korea ein Working-Holiday-Abkommen.

Voraussetzungen

Für ein Work & Travel-Programm muss man volljährig sein. Außerhalb der EU kommen zudem bestimmte Altersgrenzen durch unterschiedliche Visabestimmungen zum Tragen. Man sollte sich rechtzeitig um die Beantragung eines Visums kümmern, da für Neuseeland beispielsweise pro Jahr lediglich wenige hundert Working-Holiday-Visa ausgestellt werden. Zu welchem Zeitpunkt Visa vergeben werden, erfährst du direkt bei der jeweiligen Botschaft. Für Länder der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums (Island, Liechtenstein und Norwegen) benötigen österreichische StaatsbürgerInnen hingegen keine Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung. Nähere Informationen für alle Working-Holiday-Visa erhältst du beim österreichischen Außenministerium oder auf unseren JugendBildungsmessen in Deutschland und Österreich!

Zielländer: Wo soll es hingehen?

Überleg dir gut, in welches Land du willst und welche Art von Job du suchst. Die Entscheidung für das Land hängt mit deinen Sprachkenntnissen zusammen, die Art von Job mit deinen Fähigkeiten und deiner Ausbildung. In den klassischen Ländern für Work & Travel, wie Kanada, Australien oder Neuseeland, wird es dir aufgrund der Backpacker-Kultur und Englisch als Landessprache sicherlich leichter fallen, ohne spezifische Ausbildung Jobs in der Landwirtschaft oder in Cafés und Hotels zu bekommen. Derzeit ermöglichen Australien, Kanada, Chile, Israel, Japan, Chinesisch Taipeh, Hongkong und die Republik Korea österreichischen Staatsbürgern einen maximal 12-monatigen bzw. Neuseeland einen halbjährigen Work & Travel-Aufenthalt durch ein Working-Holiday-Abkommen.

Dennoch besteht häufig die Möglichkeit, auch in anderen Ländern Reisen und Jobben ohne Working-Holiday-Visum zu kombinieren oder die Reise- und Arbeitsfreiheit innerhalb der Länder der Europäischen Union zu nutzen. Allerdings kann es in der EU mitunter schwierig werden, Jobs für kürzere Zeiträume zu finden. Ratsam wäre es also, sich hier für die Variante zu entscheiden, erst für längere Zeit zu arbeiten und im Anschluss dann auf Reisen zu gehen. Für die USA besteht die Möglichkeit, mit einem speziellen Visum in den Sommermonaten Jobs als Betreuer in Jugendcamps oder in Nationalparks anzunehmen und einen Monat lang durchs Land reisen. Zum Teil ist dazu aber eine Immatrikulation als Studierender vorzuweisen.

Eine mögliche Option bei der Jobsuche in fast allen Länder stellt ein Farmaufenthalt dar, beispielsweise durch sogenanntes Wwoofing. WWOOF steht für „World-Wide Opportunities on Organic Farms“ und ist ein Netzwerk spezieller ökologisch-wirtschaftender Farmen weltweit. Die teilnehmenden Farmen bieten Unterkunft und Verpflegung und verlangen im Gegenzug Mithilfe bei alltäglich anfallenden Arbeiten. Als „Wwoofer“ benötigt man kein Working-Holiday-Visum, erhält aber auch kein Gehalt. Dennoch ist es eine prima Gelegenheit, um Land und Leute kennenzulernen.

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps zum Thema Work and Travel und Jobs im Ausland, insbesondere über mögliche Teilnahmevoraussetzungen und Kosten bietet das Handbuch Weltentdecker. Zudem stellen darin folgende Austauschorganisationen, Veranstalter und Agenturen ihre Programme in übersichtlichen Service-Tabellen vor.


Handbuch Weltentdecker – Der Ratgeber für Auslandsaufenthalte

Mit übersichtlichen Service-Tabellen für Au-Pair, Freiwilligendienste, Gastfamilie werden, Homestay, Jobs, Jugendbegegnungen & Workcamps, Praktika, Schüleraustausch, Sprachreisen, Studium, Work & Travel, Jugendreisen, Auslandsaufenthalte für unter 18-Jährige, Azubis, Studierende und Menschen ab 50.

11. Auflage, weltweiser Verlag 2019
304 Seiten, ISBN: 978-3-935897-39-6, 14.80 Euro


Das liebe Geld

Während eines Work & Travel-Aufenthaltes fallen natürlich Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Reisen vor Ort an. Bucht man ein Work & Travel-Programm über eine Organisation, sind im Programmpreis eventuell die An- und Abreise, aber auf jeden Fall persönliche Vorbereitung, Hilfe mit dem Visa-Antrag und die ersten Übernachtungen nach der Ankunft inbegriffen. Die Organisationen geben dir nützliche Starthilfe in der Ferne und unterstützen z.B. bei dem Besorgen von Steuernummern und SIM-Karten oder dem Eröffnen eines Bankkontos, damit du schnellstmöglich deinen ersten Job antreten kannst. Auch hierbei unterstützen sie dich mit der Vermittlung von ersten Job-Angeboten. All diese Dienste kosten natürlich eine Gebühr, daher ist es dir selbst überlassen, ob du mehr auf Selbstorganisation setzt.

Es schadet auf jeden Fall nicht, wenn du vorher etwas für dein Abenteuer gespart hast und nicht mit leerer Reisekasse startest. Für manche Visa ist der Nachweis über ausreichend finanzielle Rücklagen sogar Voraussetzung. Da das bei den Gelegenheitsjobs verdiente Geld nicht immer dazu ausreicht, die laufenden Kosten zu decken, sollte man vor der Abreise so oder so ein kleines finanzielles Polster von mindestens 2.500 Euro einplanen. Schließlich bist du auch zum Reisen ins Land gekommen und nicht nur zum Arbeiten! Die Höhe der Gesamtkosten hängt vor allem von der Art und Länge der Jobs, von den Lebenshaltungskosten vor Ort und vom Umfang der Reiseaktivitäten ab.

Und wie finde ich einen Job im Ausland?

Da ein Work & Travel-Programm sehr individuell gestaltet werden kann, gibt es hier vielfältige Varianten, wie du dich auf die Suche nach temporären Jobs begibst. Grundsätzlich sollte man sich überlegen, ob man die Reise mit einer Organisation im Hintergrund antritt, die bei der Vorbereitung hilft und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung steht oder ob man sich das Abenteuer ganz alleine zutraut. Vergleichen lohnt sich, die Preise variieren teilweise stark je nach Anbieter, Land und Dauer. Wer mit abgeschlossener Ausbildung, Berufserfahrung oder Referenzen von früheren Nebenjobs die Reise antritt, hat sicherlich größeren Erfolg bei der Jobsuche. So oder so ist bei der Suche nach passenden und gut bezahlten Stellen Eigeninitiative gefragt. Allerdings macht es nach einer kurzen Anlaufphase in einem fremden Land auch viel Spaß, sich durch Online-Jobbörsen und Schwarze Bretter in Hostels zu wühlen und im Austausch mit anderen Backpackern Tipps für den nächsten Job zu bekommen. Natürlich ist auch eine Kombination verschiedener Programmarten kein Problem. Wie wäre es mit einem halben Jahr als Au-Pair in Neuseeland und anschließend ein halbes Jahr Kellner-Jobs und Fruitpicking beim Work & Travel in Australien?

Da Österreich bisher nur mit wenigen Ländern ein Working-Holiday-Abkommen hat, ist es österreichischen Staatsbürgern in manchen Ländern nicht möglich, an dem klassischen Work & Travel-Programm teilzunehmen. Dennoch gibt es Alternativen, die auch ohne Working-Holiday-Visum realisierbar sind, wie beispielsweise Farmaufenthalte, Au-Pair-Programme oder Praktika mit anschließendem Reisen.

Weitere Informationen

JugendBildungsmessen


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