High School – Schuljahr im Ausland – Austauschjahr – Auslandsjahr
Ein Schüleraustausch, häufig auch als Gastschulaufenthalt, Schuljahr im Ausland oder High School-Besuch bezeichnet, beinhaltet einen mehrmonatigen bis ganzjährigen Aufenthalt im Ausland mit Schulbesuch. Beliebteste Unterkunft ist hierbei eine Gastfamilie, doch auch ein Internatsaufenthalt ist möglich. Der Großteil der Gastschüler:innen ist zum Zeitpunkt des Schüleraustauschs zwischen 13 und 18 Jahren alt. Während sich die meisten Austauschschüler:innen für einen Aufenthalt im Ausland im Laufe ihrer Schulzeit entscheiden, besteht auch die Möglichkeit, erst nach dem Erwerb des Schulabschlusses im eigenen Land für ein paar Monate oder ein Jahr am Schulunterricht einer Schule im Ausland teilzunehmen.
Die Dauer eines Schüleraustausches lässt sich, je nach Land und High School, häufig frei wählen. So kann der Auslandsaufenthalt nur wenige Wochen oder sogar ein komplettes Schuljahr dauern. Im klassischen Fall lebt man also für mehrere Monate in einer Gastfamilie und besucht die dortige High School. Die Schule spielt während des Schüleraustauschs eine zentrale Rolle, denn schließlich ist es der Ort, an dem die Gastschüler:innen die meiste Zeit des Tages verbringen, Freundschaften mit Mitschüler:innen schließen und am schulischen Freizeitangebot teilnehmen. Doch auch die Gastfamilie ist ein wichtiger Bestandteil des High School Year. Als Gastkind wird man in den Alltag des Familienlebens integriert, erhält Unterstützung und Hilfe, muss aber auch seinen Aufgaben und Pflichten nachkommen wie alle anderen Familienmitglieder dies eben auch tun.
Voraussetzungen
Will man an einem Schüleraustausch teilnehmen, sind verschiedene praktische Voraussetzungen zu beachten. Das Alter der Teilnehmenden liegt im Durchschnitt zwischen 15 und 18 Jahren, wobei einige Anbietende auch Programme für jüngere Schüler:innen anbieten. Als potenzielle:r Austauschschüler:in sollte man durchschnittliche Schulleistungen vorweisen können, zudem sollte Interesse an der Kultur des Gastlandes bestehen. Zusätzlich sind Kenntnisse der Sprache in den meisten Fällen gefordert oder werden im Rahmen der Vorbereitung gefördert. Sowohl physische als auch psychische Gesundheit ist für eine erfolgreiche Bewerbung unabdingbar. Nicht zuletzt sollten natürlich auch die Eltern mit einbezogen werden, wenn es um die Entscheidung und Planung des Auslandsaufenthalts geht. Zudem gehört die Finanzierung zu den wichtigsten Punkten, die vor der weiteren Planung geklärt werden müssen. Ebenso ist es wichtig, im Vorfeld mit der eigenen Schule über Versetzungsrichtlinien (hier gibt es die aktuellen Versetzungsrichtlinien für deutsche Austauschschüler:innen) und weitere Vorgaben zu sprechen, die ein Schuljahr im Ausland betreffen. Da die Voraussetzungen der einzelnen Organisationen variieren können, sollte man sich auch hier vorab genauestens informieren.
Unser YouTube-Ratgeber zum Schüleraustausch
Als Austauschschüler:in lässt man sich auf ein neues Land, eine neue Sprache, eine neue Schule und vorübergehend auch auf eine neue Familie ein. Ein internationaler Schüleraustausch ist eine einmalige Chance für die persönliche Entwicklung. Neben unzähligen spannenden Erlebnissen, gibt es jedoch auch Anforderungen, denn zu einem Schüleraustausch gehört auch immer der Alltag mit neuen Regeln, Problemen und Heimweh. Dementsprechend sind Grundvoraussetzungen wie Toleranz, Durchhaltevermögen und Aufgeschlossenheit wichtige Säulen für einen gelungenen Start in eine tolle Zeit als Gastschüler:in.
Anerkennung: Ein Schulbesuch im Ausland von mind. fünf Monaten und maximal einem Jahr gilt in Österreich als erfolgreicher Schulbesuch, was bedeutet, dass die Schüler:innen in die nächsthöhere Klasse aufsteigen bzw. einfach das Schuljahr fortsetzen können. Dennoch sollte man sich vorher konkret bei der Direktion seiner Schule darüber informieren, welche Fächer belegt werden müssen.
Kosten und Förderung Schüleraustausch
Die Leistungen der Austauschorganisationen beinhalten in der Regel die Beratung vor dem Austausch, das Bewerbungsverfahren, die Vermittlung im Gastland, die persönliche Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt, die Betreuung während der Zeit im Ausland und die Nachbereitung im Anschluss an die Rückkehr. Hinzu kommen Kosten für Visum, Hin- und Rückreise und Versicherungen. Abhängig von Gastland und Programmvariante können auch Schulgebühren anfallen. Auch alltägliche Ausgaben während des Aufenthalts, wie beispielsweise Taschengeld, sollten nicht vergessen werden.
High School-Aufenthalte werden mehrheitlich aus privater Tasche finanziert. Glücklich schätzen können sich alle Schüler:innen, deren Familien Geld zur Seite legen konnten, um den Schüleraustausch zu bezahlen. Bedenke, dass nach der Matura/dem Abitur noch viele Möglichkeiten bestehen, kostengünstiger ins Ausland zu gehen, hier findest du eine Übersicht über Programmarten. Es gibt jedoch auch Finanzspritzen und Stipendien, die Jugendlichen aus einkommensschwächeren Familien einen Schüleraustausch ermöglichen können. Das Schuljahr im Ausland gilt als Ausbildung, somit bekommen Erziehungsberechtigte weiterhin Familienbeihilfe. Das Gleiche gilt für Alimente. Wir empfehlen, sich für genauere Informationen mit dem zuständigen Finanzamt in Kontakt zu setzen.
Des Weiteren kann man sich auch direkt bei den Organisationen nach möglichen Teil- bzw. Vollstipendien erkundigen. Diese werden als Teil- oder Vollstipendien von Austauschorganisationen oder anderen Institutionen vergeben. Für ein Schüleraustausch-Stipendium können sich alle Jugendlichen bewerben, die die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen. Manche Stipendien werden einkommensabhängig vergeben. Andere Stipendien richten sich an akademisch leistungsstarke oder im Bereich Sport, Musik oder Kunst besonders begabte Schüler:innen. Es gibt zudem Stipendien, die ehrenamtliches Engagement in der Freizeit oder die Kreativität des Bewerbers oder der Bewerberin voraussetzen. Die Bewerbung für ein Stipendium sollte man nicht zwischen Tür und Angel anfertigen. Die Unterlagen und Dokumente sollten in aller Ruhe ausgefüllt werden. Zudem ist es wichtig, die Bewerbungsfristen zu kennen und einzuhalten, die teils weit vor dem eigentlichen Programmbeginn liegen. Hier findest du weitere Hinweise für deine Bewerbung auf ein Stipendium für dein Auslandsabenteuer!
Zielländer: Wo solls hingehen?
Die Mehrheit der Jugendlichen hierzulande zieht es in englischsprachige Länder in Übersee – allen voran die USA, Kanada sowie Neuseeland und Australien. Einen informativen Online-Ratgeber zum Thema High School-Jahr in den USA inklusive eines High School-Finders, der bei der Wahl der richtigen Austauschorganisation hilft, findet man unter highschooljahr-usa.de. Aber auch europäische Länder wie Großbritannien, Irland, Frankreich oder Spanien sind nachgefragt und locken jährlich hunderte Austauschschüler:innen aus Österreich und Deutschland. Egal ob Europa, Nord-, Mittel- oder Südamerika, Afrika, Asien oder Ozeanien: Die Welt steht Austauschschüler:innen offen!
Bei der Wahl des Gastlandes ist zu beachten, dass es in den verschiedenen Ländern mitunter auch unterschiedliche Schulsysteme gibt. So beginnt das Schuljahr in Australien und Neuseeland beispielsweise im Jänner. Auch die Aufteilung des Jahres kann variieren. In Großbritannien und Irland besteht ein Schuljahr aus drei sogenannten „terms“, in Australien und Neuseeland sogar aus vier terms. In Kanada und den USA hingegen besteht ein Schuljahr wie in Österreich aus zwei Semestern. Einen idealen Überblick zu den Kosten der einzelnen Programme der Anbietenden bietet das Handbuch Fernweh als Standardwerk zum Schüleraustausch.
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2013
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Es gibt verschiedene Austauschorganisationen, bei denen ein Schulbesuch gebucht werden kann und die die Organisation von An- und Abreise, Visum, Vorbereitung sowie das Finden einer passenden Schule und Gastfamilie übernehmen. Die Kosten sind sehr unterschiedlich, deshalb sollte man sich bei der Entscheidung viel Zeit nehmen und die Programme und Anbietenden gut miteinander vergleichen. Eine prima Gelegenheit dazu sind die JugendBildungsmessen (vormals Youth Education & Travel Fairs) in Österreich und Deutschland, auf denen du mit den Anbietenden und ehemaligen Austauschschüler:innen persönlich in Kontakt treten kannst.
Programmvarianten
Im Bereich der Schüleraustauschprogramme lassen sich im Allgemeinen folgende Varianten unterscheiden:
Im Länderwahlprogramm entscheiden sich die Austauschschüler:innen für ein Land, in dem sie ihren Auslandsaufenthalt verbringen möchten. Dies hat aber keinen Einfluss darauf, in welcher Region oder Stadt sie platziert werden. Die Organisation vermittelt die Schüler:innen über Partner vor Ort in eine geeignete Gastfamilie und an eine nahe gelegene High School.
Regionen-/Schulbezirkswahl: Das Regionenwahlprogramm oder auch Schulbezirkswahlprogramm ermöglicht den zukünftigen Austauschschüler:innen, sich eine bestimmte Region bzw. einen Schulbezirk im Gastland selbst auszusuchen.
Unsere AustauschCommunity
Um mit anderen zukünftigen und aktuellen Austauschschüler:innen in Kontakt zu treten und wertvolle Tipps zu bekommen, schau auch gerne in dem Schüleraustausch-Forum AustauschCommunity vorbei! Diese dient dem Erfahrungsaustausch von Austauschschüler:innen!
Schulwahl: Wer gewisse Vorstellungen von seiner Gastschule hat, bestimmte Schulfächer wählen möchte oder ein spezielles Sportangebot bzw. spezielle Freizeitaktivitäten nutzen will, erhält die Möglichkeit, sich im Schulwahlprogramm seine Schule selbst auszusuchen. Diese Programmvariante, unter die auch die meisten Privatschulen fallen, ist gleichzeitig auch die teuerste der zur Auswahl stehenden Programmoptionen.
IB Diploma: Sowohl im Ausland als auch im Inland haben Schüler:innen die Möglichkeit die internationale Matura zu erwerben, das sogenannte International Baccalaureate Diploma (IB Diploma). Dieser Abschluss wird weltweit an IB World Schools angeboten, dauert zwei Jahre und wird als Hochschulzugangsberechtigung international anerkannt.
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