Au-Pair

Au-Pair – Demi-Pair – Nanny – Camp Counselor

Als Au-Pair lebt man für längere Zeit in einer Gastfamilie und hilft dort bei der Betreuung der Kinder. Häufig wird auch ein wenig Unterstützung im Haushalt erwartet. So können neben der Betreuung der Kinder auch Essenszubereitung, Wäschewaschen oder Zimmeraufräumen zu den Aufgaben eines Au-Pairs gehören. Die Gastfamilie übernimmt im Gegenzug die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und zahlt zusätzlich ein festgelegtes Taschengeld (je nach Land monatlich um die € 300). Natürlich hat man als Au-Pair auch Anspruch auf eigene Freizeit und Urlaub. So ist die Anzahl der Wochenstunden, die man arbeiten muss, genauso festgelegt wie die Urlaubstage, die einem zustehen.

Die Größe und Struktur der Gastfamilien kann variieren: Die Anzahl und das Alter der Kinder ist verschieden, es gibt Großfamilien, aber auch alleinerziehende Elternteile. In der Regel wählen sich Gastfamilie und Au-Pair gegenseitig aus. Durch Telefongespräche und Videotelefonie erfolgt schließlich das erste Kennenlernen und beide Seiten können sich so ein erstes Bild vom jeweils anderen machen, um zu sehen, ob eine gewisse „Grundsympathie“ gegeben ist. Die Dauer des Au-Pair-Programms liegt in der Regel bei drei bis zwölf Monaten, mit der Option auf eine Verlängerung bis zu zwei Jahre. In den USA ist jedoch ein Aufenthalt von mindestens einem Jahr vorgeschrieben.

Die Erfahrungen, die man als Au-Pair macht, und die Dinge, die man in dieser Zeit lernt, sind einzigartig und dienen der persönlichen Weiterentwicklung. So erweitert man nicht nur seinen Erfahrungshorizont und verbessert seine Sprachkenntnisse, sondern man lernt auch gleichzeitig, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu entscheiden und zu arbeiten. Auch interkulturelle Kompetenz sowie Toleranz gegenüber weniger Vertrautem wird durch einen Auslandsaufenthalt als Au-Pair gefördert.

Voraussetzungen

Um an einem Au-Pair-Programm teilnehmen zu können, setzen die meisten Vermittlungsagenturen Volljährigkeit und eine abgeschlossene Schulausbildung voraus. Außerdem sollte man mindestens Grundkenntnisse der Landessprache nachweisen können. Ebenso wichtig sind Referenzen, die Erfahrungen in der Kinderbetreuung und/oder Jugendarbeit belegen. So sind für die USA ein Nachweis von mindestens 200 Stunden Kinderbetreuung in den letzten 3 Jahren erforderlich, zudem darfst du nicht älter als 26 Jahre sein. Viele Gastfamilien wünschen sich zudem ein Au-Pair mit Führerschein, da dies mehr Flexibilität und Mobilität hinsichtlich der Betreuung der Kinder garantiert. Selbstverständlich können junge Männer ebenfalls Au-Pair werden. In Kanada sind berufliche Erfahrungen in der Erziehung oder Pflege Voraussetzung für eine Au-Pair-Tätigkeit. Plant man einen Aufenthalt in Neuseeland, ist das sogenannte „Working-Holiday-Visum“ bei Bewerbungsbeginn vorzuweisen. Das WHV erlaubt österreichischen Staatsbürger:innen einen sechsmonatigen Aufenthalt sowie das Jobben in Neuseeland.

Aufgrund der Vielzahl an Ländern, Programmarten und Anbietenden sollte man sich bei der Entscheidung viel Zeit nehmen und die Optionen miteinander vergleichen. Eine prima Gelegenheit dazu sind die JugendBildungsmessen (vormals Youth Education & Travel Fairs) in Österreich und Deutschland, auf denen du mit den Anbietenden und ehemaligen Au-Pairs persönlich in Kontakt treten kannst. Auf gap-year.de findest du zudem als erste Übersicht einige Anbietende und Agenturen.

Zielländer: Wo soll es hingehen als Au-Pair?

Zu den beliebtesten Au-Pair-Destinationen zählen zum einen die USA und zum anderen einige europäische Länder, allen voran Großbritannien, Irland, Spanien und Frankreich. Weitere Zielländer können Australien, Neuseeland, Chile, China, Kanada oder Südafrika sein.

Kosten

Au-Pair-Agenturen stellen den Kontakt mit der zukünftigen Gastfamilie her und schließen mit dir einen Vertrag ab. Durch ihre Partner-Organisationen im Zielland hast du so meist eine Kontaktstelle vor Ort, an die du dich im Notfall wenden kannst. Für die Vermittlung verrechnen Agenturen eine Gebühr. Dennoch sind die Kosten für ein Au-Pair-Programm im Vergleich zu weiteren Auslands-Programmen relativ gering. Neben dem Programm-Preis, der an die Vermittlungsorganisation gezahlt wird, und welcher in der Regel auch die Versicherung enthält, zahlt das Au-Pair nur die Reisekosten. Ausnahme sind die USA, da dort die Gastfamilie die Kosten für An- und Abreise trägt. Das Au-Pair erhält zudem ein festgelegtes Taschengeld.

Welche Programmvarienten gibt es?

Im klassischen Au-Pair-Programm arbeitet das Au-Pair rund 30-35 Wochenstunden, betreut die Kinder der Gastfamilie und übernimmt leichte Hausarbeiten.

Demi-Pair: Der Au-Pair-Aufenthalt kann ohne Probleme mit einem Sprachkurs kombiniert werden. Als Demi-Pair arbeitet man weniger Stunden in der Gastfamilie und besucht dafür mehrmals unter der Woche und zumeist vormittags einen Sprachkurs. Diese Programmart wird hauptsächlich in Australien und in Neuseeland angeboten.

Educare: Diese Programmvariante, die von einigen Organisationen auch als Educare bezeichnet, ist vor allem in den USA zu finden. Hierbei erhält das Au-Pair die Möglichkeit, sich neben der Betreuung der Kinder, die bereits im Schulalter sind, wöchentlich ein bis zwei Kurse an einem College zu besuchen. Auf diese Weise lernt das Au-Pair nicht nur den amerikanischen College-Alltag kennen, sondern macht auch Bekanntschaft mit anderen Studierenden.

Betreuung Feriencamp/Camp Counselor: Wer Freude an Kinderbetreuung hat, aber nicht ein halbes oder ganzes Jahr in einer Gastfamilie leben möchte, kann sich als Camp Counselor in einem Feriencamp bewerben. Feriencamps, für die man sich als Betreuer:in bewerben kann, finden vor allem in Kanada und in den USA, aber auch in Europa während der Sommermonate statt. Als Camp Counselor wohnt man mit den Kindern und Jugendlichen zusammen im Camp, veranstaltet und betreut Freizeitaktivitäten und steht den Kindern als Ansprechpartner:in zur Seite.


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